Web 2.0, Social Network, Recommendation-System: alles Schlagwörter einer neuen Generation von Internet-Usern. Diese neuen Formen und Mechanismen der Online-Welt scheinen sich quer durch alle Interessens-Gebiete zu ziehen.

Eine meiner neuen Entdeckungen – und im Augenblick gerade ein netter Zeitvertreib: www.librarything.com. Analog zur Musik-Plattform last.fm dreht sich hier alles um – ein im Internetzeitalter zugegebenermaßen etwas vernachlässigtes Medium – das gemeine Buch.

Durch die Vernetzung mit den diversesten Online-Katalogen, sei es von Bibliotheken (wie der Library Of Congress, der amerikanischen Nationalbibliothek oder Buchhändlern wie Amazon bzw. mehreren hundert internationaler Kataloge) kann hier komfortable ein virtuelles Abbild der eigenen Bibliothek angelegt werden. Diese werden dann in bester Web 2.0-Manier gerated, getagged und rezensiert.
So Weit so Gut – und ein Pragmatiker wie ich fragt sich natürlich: Wozu?

Der eigentliche Clou besteht bei dieser Plattform ganz simpel darin, dass durch eine Recommendation-Funktion Bücher aus ähnlichen Interessensgebieten vorgeschlagen werden. Jetzt kann man wieder fragen: Gut, dass macht Amazon schon lange, also: Wozu?

Im Gegensatz zu Amazon, dass mit einem, zugegeben sehr genialen, Empfehlungs-Algorhythmus arbeitet, spielt sich bei librarything.com das Empfehl-Wesen rund um die User ab und nicht wie im Fall von Amazon nur aufgrund der eigenen Präferenzen. Das Wissen der Masse wird hier ausgenutzt, um durch Tagging- und Rating-Mechanismen zu einem befriedigenden Ergebnis zu führen. Wie gesagt, ähnlich wie der Amazon-Algorhythmus, aber mit viel mehr Interaktivitäts-Möglichkeiten zwischen den Usern. Und eben nicht nur auf einen Katalog beschränkt.

Ein interessantes Experiment im Web2.0-Raum. Und das nicht nur, um zu beweisen, was mit den neuen Technologien möglich ist, ohne auf einen Mehrwert und Nutzen für den Konsumenten zu achte und somit zu einem weiteren Zeitfresser einer ohnehin schon schnellen Welt zu werden, sondern mit einem echten Mehrwert für die Zielgruppe: den (digitalen) Bücherwurm.

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