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Warum ist ein Konzept wichtig?

In der Einleitung habe ich schon kurz beschrieben, warum ich einen Podcast machen möchte. Allerdings noch nicht, was genau die Inhalte sein sollten – und das ist natürlich der wichtigste Aspekt eines Podcasts.

Ohne Plan in ein Vorhaben zu starten, hat sich noch nie als wirklich sinnvoll oder erfolgreich herausgestellt, daher ist es auch bei einem Podcast wichtig, mit einem klaren Konzept, Rahmenbedingungen und Zielsetzungen an den Start zu gehen.

Ein Podcast-Konzept gibt einen klaren Handlungsrahmen vor, steckt Inhalte ab und ermöglicht es deshalb, sich ganz auf die Ausgestaltung der kreativen Inhalte zu konzentrieren.

Grundsätzlich muss man sich zu Beginn folgende zwei Fragen stellen:

  • WARUM starte ich einen Podcast?
  • WAS ist mein Thema?

Warum und Was als Kernfragen des Konzepts

Ohne diese beiden Grundfragen beantwortet zu haben, macht es wenig Sinn sich Hals über Kopf in Aufnahmen zu stürzen. Auch um Podfade zu vermeiden (also den Zustand klammheimlich weniger zu veröffentlichen bis man den Podcast komplett einstellt, mehr dazu hier), sollte man besonders die Frage nach dem Warum beantworten können.

In meinem Fall war mein Warum die Tatsache, dass mich das Medium Podcast an sich stark interessiert und es scheinbar trotz einiger Recherche keinen Podcast gibt, der das Thema Marketing-Grundlagen abdeckt. Ich wollte mich damit auseinandersetzen und habe damit mein WARUM beantworten können (die ausführlichere Erklärung findest du hier).

Daraus hat sich dann automatisch auch das WAS ergeben, nämlich Grundlagen des strategischen Media- und Marketingmanagements zu vermitteln. Also das, was klassischerweise auch an den Unis gelehrt wird.

Das richtige Podcast-Format

Hat man das Warum und das Was erstmal beantwortet, stellt sich die Frage nach dem richtigen Format, oder auch einer sinnvollen Kombination. Grundsätzlich gibt es 5 mögliche inhaltliche Formate für Podcasts:

  • Interview Podcasts:
    Format mit einem Moderator, der mit verschiedenen Gästen Interviews zu einem bestimmten Thema führt.
  • Gescriptete Non-Fiction:
    Typischerweise als Serie gestalteter Podcast, der ein einzelnen Thema über eine ganze Staffel hinweg behandelt.
  • Gescriptete Fiction:
    Podcasts, die ähnlich gestaltet sind die Radio- oder Audiohörspiele, hochwertig und aufwendig produziert.
  • Nachrichten Recap:
    Podcast-Format, dass sich auf Zusammenfassungen von Nachrichten und News-Meldungen aus bestimmten Themenbereichen fokussiert.
  • Bildungspodcasts:
    Gescripteter Podcast, der sich darauf fokussiert, Inhalte an ein interessiertes Publikum zu vermitteln.

Für meinen Podcast „Managing Marketing & Media“ habe ich mich grundsätzlich für das Format des Bildungspodcasts entschieden, wobei ich mir in weiterer Folge auch vorstellen kann, über Interviews noch Spezialausgaben zu produzieren.

Als Länge habe ich mir nicht mehr als 10 Minuten pro Folge maximal gesetzt. Unter anderem auch wegen dem nächsten Punkt:

Frequenz

Die nächste Überlegung, und wahrscheinlich eine der wichtigsten, ist die Frequenz in der man seinen Podcast veröffentlichen möchte. Diese hängt stark von der persönlichen Situation ab – wieviel Zeit hat man überhaupt, wann kann man recherchieren, vorbereiten, aufnehmen, schneiden, etc.

Für mich persönlich habe ich mir zum Ziel gesetzt, wöchentlich mit neuen Episoden zu kommen. Nachdem meine Inhalte nicht zeitkritisch sind, habe ich geplant einmal im Monat 4 Folgen in einem Rutsch aufzunehmen und zu schneiden, und dann nacheinander jede Woche zu veröffentlichen. So habe ich genügend Zeit, 3 Wochen lang zu recherchieren, Inhalte zusammen zu stellen, Produktion zu planen, um diese dann entsprechend aufzunehmen. Daher auch die Länge von maximal 10 Minuten.

Erfahrungsgemäß brauche ich für 1 Folge je nach Tagesverfassung (= wie schön und sauber spreche ich, oder muss ich mehrmals aufzeichnen) circa das 1 1/2 bis 2-fache der Folgenlänge. Also bei 10 Minuten ca. 15-20 Minuten für die Aufnahme, wenn alles glatt geht.

Dann nochmal circa dieselbe Zeit für Schnitt und Produktion. Somit bin ich bei einer Folge also bei knapp 1 Stunde Aufwand, rein in der Produktion. Die gesamten Aufnahmen für 4 Folgen nehmen also etwa 4 Stunden in Anspruch, bei mir meist ein Samstag Vor- oder Nachmittag.

Die Recherche und Aufberietung dazu nochmal in etwa 1 Stunde pro Folge. Ein wöchentlicher Podcast mit ca. 10 Minuten Länge verursacht bei mir also knapp 8 Stunden Arbeit pro Monat.

Ich denke, Podcasts im Interview Format oder mit Doppelmoderation können nochmal deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, da die gegenseitige Koordination noch hinzukommt.

Aus meiner Sicht es wichtig, sich vor dem Start eines Podcasts darüber Gedanken zu machen, ob man die Frequenz auch mit dem damit verbundenen Aufwand stemmen kann. Ansonsten kann es leicht nach der anfänglichen Euphorie zu Podfade kommen.

Die Sendeuhr / Die Episodenstruktur

Hat man nun also sein Warum, Was, das Format und die Frequenz mit sich geklärt, ist es ratsam sich ein Sendungstemplate zu bauen.

Beim Radio haben wir das früher Sendeuhr genannt. Damals war die Vorlage tatsächlich ein Zifferblatt, in das wir eingezeichnet haben, wann welcher Block in der Sendung dran kommt, wann die Werbebreaks kommen, wann welche Musik gespielt wird, etc. Die Sendungsuhr war immer für einstündige Blöcke gedacht, meist wurde mit Nachrichten die Stunde begonnen und mit Werbung beendet.

Für Podcasts muss man jetzt natürlich nicht eine Stunde einplanen und auch nicht so detailliert. Aber um eine solide Struktur zu haben, macht des durchaus Sinn, sich die Sendezeit in von Folge zu Folge gleichbleibende Blöcke einzuteilen.

Ein Beispiel für eine 5-minütige Folge:

00:00 – 00:15 – [Intro Signation]

00:15 – 00:30 – Begrüßung

00:30 – 01:00 – Vorstellung Inhalt aktuelle Folge

01:00 – [Trenner]

01:00 – 4:30 – Thema / Hauptinhalt

04:30 – [Trenner]

04:30 – 04:45 – Verabschiedung, Ausblick nächste Folge

04:45 – 05:00 – [Outro Signation]

Die Teile in eckigen Klammern stellen Soundeffekte dar. Intro und Outro um Sendungsbeginn und -ende zu markieren und Trenner um die einzelnen Showbereiche nochmal akustisch abzutrennen. Dabei handelt es sich um kurze, prägnante Soundeffekte.

Die nächsten Schritte

Mit den obig beschriebenen Schritten hat man ein solides Konzept, sowie Struktur erstellt. Als Nächstes sollte man jetzt so um die 10 Folgen vorkonzipieren. Welche Themen, welche Inhalte etc. – auch hier wieder um Podfade vorzubeugen. Dann kann in die inhaltliche Ausgestaltung gehen und merkt auch gleich, ob man genug Inhalte für einen regelmäßigen Podcast hat, oder es nach 3-4 Folgen vielleicht schon dünn wird und man inhaltlich nachjustieren muss.

Mit dem Ende dieses Teils sollte man jetzt eigentlich soweit sein zu wissen, was es an Aufwand und Einsatz bedeutet, einen Podcast zu machen.

Ab hier macht es eigentlich erst Sinn, sich über die notwendige Hard- und Software, Grafik und Plattformen Gedanken zu machen. Darum drehen sich die folgenden Teile dieser Serie.

Fehlt euch was in dem Konzept, bzw. wie sind eure Erfahrungen? Lasst es mich gern über die Kommentare wissen!

Die Serie „Podcast gestalten“ im Überblick

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